Bildungsbereiche

Bildungsbereiche stellen wichtige pädagogische Handlungsfelder dar und ermöglichen eine Strukturierung der pädagogischen Arbeit in elementaren Bildungseinrichtungen. Gleichzeitig zeigen sie Lernfelder für das einzelne Kind auf, die es bei der zunehmenden Aneignung der Welt unterstützen (Bundesländerübergreifender Bildungsrahmenplan, 2009 S. 9).

 

Emotionen und soziale Beziehungen

Kinder sind soziale Lebewesen und Beziehung ist die Basis für Lernen.

Wir schaffen für die Kinder eine sichere und stressfreie Umgebung in der Platz ist, Gefühle/Emotionen verbal, aber auch nonverbal zum Ausdruck zu bringen. Dies ist eine Grundvoraussetzung für die Entwicklung eines positiven Selbstbildes und der Identitätsbildung.

Wir legen Wert darauf, den Kindern Zeit fürs Ankommen und bedürfnisorientierte Zuwendung zu geben.

Wir sind uns unserer Vorbildwirkung in diesem Bildungsbereich bewusst.


ZIELE:

  • Unterstützung eines positiven Selbstbildes und Selbstkonzeptes
  • Kindern Sicherheit und Geborgenheit vermitteln, um Beziehungen aufzubauen, um dadurch offen zu sein fürs Leben.
  • Kinder entwickeln Konfliktkultur 
  • Kinder ermutigen eigene Lösungsstrategien zu finden

METHODE

  • Wahrnehmendes Beobachten der Kinder, um sie in ihrer emotionalen Entwicklung und Stärkung ihres Selbstwertes zu unterstützen.
  • Atmosphäre des Wohlbefindens schaffen (Rückzugsmöglichkeiten) 
  • Anspruchsvolle Bilderbücher zum Thema „Emotionen“ 
  • Dem Kind wird die Möglichkeit geboten, im Rollenspiel Emotionen zu zeigen beziehungsweise zuzulassen. 
  • Projekte zum Thema „Gefühle“

Bewegung und Gesundheit

Bewegung ist Leben – Leben ist Lernen – Lernen ist Bewegung!

Der Bildungsbereich „Bewegung und Gesundheit“ umfasst den eigenen Körper und seine Wahrnehmung, die Bewegung und das Gesundheitsbewusstsein.

Bewegung ist die wichtigste Handlungs- und Ausdrucksform eines Kindes. Dazu benötigt es physische und psychosoziale Gesundheit. Laut Gerd E. Schäfer ist die Bewegung die erste Denkentwicklung.

ZIELE:

  • Entwicklung Fein- und Grobmotorischer Fähigkeiten und Fertigkeiten
  • Erleben der Umwelt mit allen Sinnen
  • Verantwortung für den eigenen Körper und seine Gesundheit übernehmen und Handlungs- und Bewegungsabläufe planen und steuern
  • Aneignung eines Körpergefühls und Körperbewusstsein, sowie eine realistische Selbsteinschätzung
  • Förderung der sozialen Kompetenzen
  • Wahrnehmen und Achten der eigenen Intimsphäre sowie die der anderen

METHODE

  • Durch ein vielfältiges Materialangebot im Innen- und Außenbereich werden die Kinder zur Bewegung motiviert (z.B. Kletternetz, Sprossenwand, Rutsche, Drehturm,…) 
  • Durch Bewegungsangebote wird den Kindern die Möglichkeit geboten ihren Körper „auszuprobieren“, körperliche Grenzen zu erfahren, Bewegungsabläufe zu automatisieren und neue zu erlernen. Rhythmische Bewegung zur Musik Gemeinsame Bewegungsspiele (Fangspiele, Versteckspiele, Kooperationsspiele,…)
  • Entspannungs- und Massagegeschichten 
  • Angebot von verschiedenen Materialien und Werkzeugen zur Förderung der Feinmotorik (wie z.B. Plastilin, kleinteiliges Konstruktionsmaterial, Zangen, Scheren,…) 
  • Fragen der Kinder zu ihrem Körper und ihrer Sexualität ernst nehmen und sachrichtig beantworten Anbieten eines „Gesunde-Jause-Tages“ (Obst- und Gemüseteller) 
  • Gemeinsames Kochen mit wertvollen Produkten 
  • In Form von Büchern, Bildern, Cds zu den Themen Gesundheit und Körper wird das Gesundheitsbewusstsein der Kinder gefördert
 

Ethik und Gesellschaft

Werte: Ethik befasst sich mit Fragen nach dem Wert und der Würde des Menschen sowie nach gerechtem und ungerechtem Handeln. Gültige Normen und Werte sind abhängig von der Kultur, in welche der Mensch hineingeboren wird. Wertvorstellungen und handlungsleitende Ziele werden durch die Auseinandersetzung mit der Umwelt und den Sichtweisen anderer Menschen verinnerlicht.

ZIELE

  • Sensibilisierung der Kinder für ein soziales Miteinander
  • Die Kinder sollten in der Lage sein, ihre eigenen und auch die Grenzen ihrer Gruppenmitglieder wahrzunehmen und diese auch artikulieren bzw. respektieren zu können. 
  • Konflikte sollen nicht gewaltsam ausgetragen werden, sondern in der Diskussion gemeinsam Lösungen gefunden werden 
  • Eigeninteresse der Kinder an Biografie und Tradition wecken, kritisches Hinterfragen und Reflektieren fördert die eigene Entwicklung Wert von Solidarität (Umweltschutz, Friedenserziehung), Rollenklischees (Frauen-Männer-Berufe, Buben-Mädchen-Spiele) zu durchleuchten und zu hinterfragen
  • Ermutigung und Unterstützung der Kinder, ihre Rechte einzufordern, und sich gegen Ausgrenzung und Ungerechtigkeit zu wehren 
  • Philosophische Fragen nach dem Woher, Wohin, Wozu, Wer bin ich? zu unterstützen (verschiedene Religionen, Leben und Tod, Traditionen, verschiedene Sprachen) 
  • Einfühlungsvermögen zu stärken, dazu dienen gezielte Interaktionsspiele, Rollenspiel, – tausch z.B. Pantomime, sprechende Kinder erfahren hierdurch, wie es sich anfühlt, sich nonverbal mitteilen zu müssen.
  • Verantwortungsbewusstsein stärken (Gemüsebeet, Blumenpflege, Tisch decken, jüngere Kinder unterstützen, Kaulquappen füttern…). 

METHODE

  • Kinderkonferenz
  • Anlegen eines Naschgartens, Gemüsegarten
  • Zweisprachiges Leseprojekt

Sprache und Kommunikation

Sprache bildet die Grundlage für soziale Beziehungen, aber auch die Basis für lebenslanges Lernen und einer positiven Lernbiografie. Wir unterstützen durch Vorbildwirkung die Sprachkompetenz der Kinder. 

ZIELE:

  • Ausgewogene Wertschätzung gegenüber der Erst- und Zweitsprache
  • Aufbau von passiven Wortschatz in eine aktive Anwendung
  • Entwicklung von Sprachverständnis
  • Das vorhandene Interesse der Kinder an Sprache und Kommunikation mit Spaß und Freude begleiten, um die Entwicklung ihrer Sprachkompetenz zu unterstützen.

METHODE:

  • Sprachliche Begleitung von Handlungen und Emotionen im Alltag durch verbale, nonverbale und paraverbale Aspekte der Kommunikation.
  • Einsatz von Büchern, Zeichen, Symbolen
  • die eigene Vorbildwirkung 
  • gepflegte Dialekt - und Schriftsprache 
  • Sprechen in ganzen Sätzen 
  • indirektes Richtigstellen diverser „Sprechfehler“ durch 
  • Wiederholen in der richtigen Form bzw. Ausdrucksweise 
  • Vermeiden von Befehlsformen 
  • höfliche Umgangsformen
 

Ästhetik und Gestaltung

Ästhetische Bildung befähigt Kinder, ihre Gedanken und Ideen auszudrücken. In schöpferischen Prozessen machen sich Kinder die Welt auf selbstbestimmte und lustvolle Art und Weise verfügbar. Kinder brauchen die Freiheit, die Zeit und den Platz um zu experimentieren und Neues auszuprobieren. Jeder Farbfleck auf der Kleidung eines Kindes ist Zeuge eines Lernprozesses.

ZIELE 

  • Eigene Begabungen entdecken
  • Werke werden wertgeschätzt
  • Lösungsmöglichkeiten zulassen à Denkprozesse anregen
  • Auseinandersetzung mit verschiedenen künstlerischen Ausdrucksmöglichkeiten

METHODE

  • Vielfältiges Materialangebot
  • Durchdachte Platzierung und Ausstellung der Werke
  • Keine vorgegebenen Arbeiten
  • Musik, Tanz, Instrumente, Medien,..

Natur und Technik

Kinder sind neugierig, sie wollen forschen, experimentieren, erfinden, konstruieren und Antworten auf ihre Fragen finden. Nur durch Ausprobieren Können die Kinder wachsen und eigene Lösungswege finden.

ZIELE

  • Verantwortungsvoller Umgang mit der Natur
  • Natur und Technik erleben und Vorgänge verstehen lernen
  • Erstes Erfassen mathematischer und physikalischer Gesetzmäßigkeiten

METHODE

  • Waldtage, Gemüsegarten
  • Tier- und Pflanzenbeobachtungen (Kaulquappen, Raupen, Löwenzahn, …)
  • Experimente (Zerlegewerkstatt,…)
  • Umgang mit Naturmaterialien erfahren (Steine, Wasser, Äste,…)
  • Anbieten von Material zum Erfassen von Mengen, Gewicht, Größe,….